NOTES #6

Loher Heide aufgemotzt

Nach rund 20 Jahren war für die beiden Windenergieanlagen des Windparks Loher Heide Schluss. Die Zeit fürs Repowering war gekommen.

Foto: Markus Bullik

Statt der beiden Anlagen des Typs GE 1,5, die zwanzig Jahre ihren Dienst getan hatten, wurden im Herbst 2020 zwei Anlagen der 3 bis 4 MW Klasse errichtet. Der Standort liegt auf dem Grenzgebiet zwischen Hückelhoven und Erkelenz in Nordrhein-Westfalen, nördlich von Aachen. Doppelte Leistung und bis zu vierfache Einspeisung, und das am selben Standort sind ein Argument für sich. Geplant und errichtet wurden die Anlagen vom REZ-Kunden MLK.

Die Bilanz der beiden GE-Anlagen kann sich sehen lassen: Seit dem Jahr 2001, als die beiden Alt-Anlagen errichtet wurden, haben sie rund 120.000 Megawattstunden eingespeist, 1.700 Durchschnittshaushalte wurden pro Jahr versorgt und etwa 86.000 CO2 eingespart. Ohne Frage stolze Zahlen – die aber von den nun installierten Anlagen schnell eingeholt werden.

Foto: Markus Bullik

Denn statt bei drei Megawatt liegt die Leistung des Repoweringprojekts bei insgesamt 7,8 Megawatt. Die Nabenhöhe liegt bei 150 Meter, der Rotorblattdurchmesser bei 136 Meter.

Foto: Markus Bullik

Die Erträge hängen an Nabenhöhe und überstrichener Fläche. Dementsprechend hoch sind die Erwartungen: Prognostiziert ist eine jährliche Einspeisung von 21.600 Megawattstunden. Somit kann eine CO2-Einsparung von 16.000 Tonnen pro Jahr erreicht werden. Gelernt hat die Planerin MLK auch aus der Vergangenheit: Gerechnet wird mit dem sogenannten P75-Wert, also mit einer Eintrittswahrscheinlichkeit von 75 Prozent. Wie die vergangenen Betriebsmonate zeigen, war das eine gute Entscheidung. Gerade in den windschwachen Monaten zeigt sich, wie robust die Prognose ist.

Auch wenn sich also vieles verändert hat, ist das Projekt Loher Heide was die Beteiligung von Bürgern angeht, immer noch mit dabei. Eine der Betreiberinnen der Altanlagen war eine Bürgerwindgesellschaft, in der die Anrainer den Ton angaben. Im neuen Windpark ist die Betreiberstruktur ähnlich geblieben. Eine Anlage wird von einer Kaptalgesellschaft betrieben, wie zuvor. Die andere hat eine Genossenschaft übernommen, die an die Stelle der alten Kommanditgesellschaft getreten ist.