NOTES #6

POWER TO THE PEOPLE

Windstrom zu speichern ist eine der größten Anforderungen an die Energiewende. Der Erzeugung von Wasserstoff fällt dabei eine zentrale Rolle zu. REZ-Mitarbeiter Richard Knittel hat das Thema nun in einer Fallstudie in seiner Masterarbeit simuliert. Das Ergebnis: Noch ist die Nutzung von Windenergie bei der Wasserstofferzeugung zumindest für kleine Player nicht wirtschaftlich. Aber die Perspektiven sind gut.

In seiner Abschlussarbeit arbeitete Richard Knittel zum Thema Sektorenkopplung und Stromspeicherung – mit direktem Praxisbezug. Am realen Modell untersuchte er die Machbarkeit, ungenutzten Windstrom am Standort Jacobsdorf per Elektrolyse zu Wasserstoff zu wandeln und anschließend in einer Biogasanlagen unter Zugabe von CO2 zu methanisieren, um dieses Methan anschließend zur Speicherung ins Erdgasnetz einzuspeisen.

Grafik: REZ/Knittel

Knittels Forschung ist von großer Relevanz,
da bei starkem Wind oftmals mehr Strom produziert wird, als die Netze im Norden des Landes aufnehmen können. Damit die Anlagen trotzdem nicht abgeschaltet werden müssen und der Windstrom gespeichert werden kann, bietet sich das Power-to-Gas-Verfahren an, um große Energiemengen umzuwandeln. Das erzeugte Gas lässt sich anschließend auch in anderen Sektoren, wie Wärme, Industrie und Verkehr nutzen – ein entscheidender Faktor für das Gelingen der Energiewende.

Die REZ unterstützte Knittels Studie mit Zuschüssen für fremde Zuarbeiten, mit fachlicher Beratung und mit Leistungsdaten von Windenergie- und Biogasanlagen. Doch nicht nur die technische Machbarkeit war Forschungsgegenstand: Speziell die rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind entscheidend. Bei angepassten Rahmenbedingungen, etwa durch Abschaffen der EEG-Umlage für die Erzeugung von Wasserstoff aus Windstrom, ist schon heute ein wirtschaftlicher Betrieb möglich. Dabei ist aber sehr darauf zu achten, nur bei Überproduktion von Strom Wasserstoff zu produzieren!